Wochenendgrundstücke - Den Kaufpreis bestimmen Lage und Größe
Immer mehr Menschen spielen mit dem Gedanken, sich ein Wochenengrundstück zu kaufen. Der Markt für Wochenendgrundstücke ist sehr aktiv und das Angebot äußerst vielfältig. Je nach Definition kann das Grundstück ein Garten mit einem kleinen Bungalow in einer Kleingartenanlage oder ein großes Grundstück mit einem Haus am See sein. Gemeinsam haben diese Immobilien, dass sie der Erholung dienen. Aus diesem Grund sind vor allem Wochenendgrundstücke in Stadtrandgebieten sehr gefragt. Oftmals bestehen bauliche Vorschriften für Wochenendgrundstücke. Ist das Gebiet beispielsweise als Erholungsraum eingestuft, müssen sämtliche baulichen Maßnahmen von den zuständigen Behörden genehmigt werden. Dabei ist es nicht unüblich, dass die Grundstücke ausschließlich für die Erholung genutzt werden dürfen.
Ein Wochenendgrundstück zu pachten hat gegenüber dem Kauf ganz unterschiedliche Vor- und Nachteile. Ein Vorteil ist, dass die Pacht für ein Wochenendgrundstück zwar oftmals langfristig erfolgt, aber dennoch zeitlich befristet ist. So haben Pächter die Möglichkeit, nach Ablauf der Laufzeit ein anderes Objekt zu pachten. Gleichzeitig hat so aber auch der Verpächter die Möglichkeit, im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen den Pachtvertrag nicht zu verlängern. Zusätzlich kann im Extremfall die Pacht, die möglicherweise über Jahrzehnte gezahlt wird, den Wert des Grundstücks überschreiten, ohne dass es in den Besitz des Pächters übergeht. Wer ein Wochenendgrundstück pachten möchte, sollte sich dieser Möglichkeit bewusst sein.
Vorgaben zur Bebauung in diesen Sondergebieten sind in den jeweiligen Bebauungsplänen vermerkt. Hier gelten oftmals andere Richtlinien als für ein Baugrundstück. Bevor ein neuer Bungalow entstehen soll, ist unbedingt beim zuständigen Bauamt zu erfragen, ob und in welchem Umfang der Neubau von Lauben oder Wohnimmobilien gestattet ist. Die Kriterien sind dabei von den Vorgaben der Kommune abhängig. Wochenendhäuser dürfen lediglich auf einer begrenzten Grundfläche entstehen und eine bestimmte Höhe nicht überschreiten. Bei Gartenlauben einschließlich eines Freisitzes oder einer Terrasse besteht in der Regel eine gesonderte Obergrenze für die zulässige Grundfläche.
Eine weitere Besonderheit ist, dass ein Wochenendgrundstück meist nicht als Hauptwohnsitz genutzt werden darf. Zum einen ist dies dadurch begründet, dass viele Grundstücke kaum erschlossen sind und häufig keine Anschlüsse an die Kanalisation oder die Wasserversorgung haben. Zum anderen kann das dauerhafte Bewohnen eines Wochenendgrundstücks einfach durch die geltenden regionalen Bestimmungen untersagt sein. Eine Ausnahme hiervon besteht beispielsweise dann, wenn den Anwohnern in einem Bungalow aus Alters- oder Krankheitsgründen kein Umzug mehr zugemutet werden kann, sofern Strom- und Wasseranschluss sowie eine Zufahrt für Rettungsfahrzeuge vorhanden ist.
Eigentümer von Wochenendhäusern kann die entsprechende Gemeinde zu einer Zweitwohnungssteuer heranziehen. Dies ist dann rechtmäßig, wenn diese das Haus nutzen – und sei es auch nur an einem Tag im Jahr. Sollten sich Eigentümer jedoch zu keiner Zeit im Wochenendhaus aufhalten, kann eine Meldepflicht entfallen. Dies ist dann der Fall, wenn die Immobilie permanent zur Vermietung angeboten wird. Eine Mischform zwischen Eigennutzen und Vermietung muss im Einzelfall gesondert bewertet werden. Vermieter, die sich nur selten selbst im Wochenendhaus aufhalten, müssen die Zweitwohnsitzsteuer zum Teil nicht in voller Höhe zahlen. Außerdem können die Abgaben für die Zeit, in der die Immobilie vermietet ist, als Werbekosten steuerlich abgesetzt werden. Eine Rücksprache mit der Gemeinde ist hier in jedem Fall empfehlenswert, bevor ein Freizeitgrundstück erworben wird.
Ein Wochenendgrundstück zu kaufen ist die ideale Möglichkeit, sich in unmittelbarer Nähe einen eigenen Rückzugsraum zur Erholung zuzulegen. Der Kaufpreis an sich wird durch den Verkäufer festgelegt. Dieser sollte sich an den tatsächlichen Werten orientieren. Neben dem reinen Grundstückspreis fließen gleichermaßen die Bebauung, die Erschließung sowie die Größe in den Kaufpreis mit ein. Das Wochenendgrundstück kann so beispielsweise günstiger sein, wenn es sich abseits in Alleinlage befindet und nur mit einem Bungalow oder einer kleinen Hütte ausgestattet ist. Im Gegensatz zu solch einem Gartengrundstück liegen die Kaufpreise bei Wochenendgrundstücken mit moderner Bebauung und in stark nachgefragter Lage erfahrungsgemäß deutlich höher.
Wer ein Wochenendgrundstück kaufen möchte, wird mit der Frage konfrontiert, ob der Kaufpreis angemessen ist. Daher ist es ratsam, eine genaue Wertermittlung der Immobilie vornehmen zu lassen. Ein Wertermittler, der durch den jeweiligen Landes- oder Stadtverband der Kleingärtner zugelassen ist, kann bei diesen Verbänden bzw. beim Vorstand der Gartenanlage angefragt werden. Die Kosten hierfür trägt der Käufer dabei selbst. Der Werteermittler ist in der Lage, unter Berücksichtigung der Vorgaben durch die Wertermittlungsverordnung einen genauen Verkehrswert für die Immobilie zu bestimmen. Dieser bietet sowohl dem Verkäufer als auch potenziellen Käufern eine Grundlage, sich eigenverantwortlich auf einen Kaufpreis zu einigen. Selbstverständlich sollte der Kaufvertrag notariell beurkundet werden. Vor der Unterschrift lassen sich so weitere Unklarheiten ausräumen oder Aspekte festschreiben.
Mit dem Erwerb eines Wochenendgrundstücks verfolgen Käufer verschiedene Zwecke. Neben dem selbstgenutzten Rückzugsort in der Freizeit kann die Fläche mit Immobilie auch als Ferienwohnung vermietet und damit kommerziell genutzt werden. Vermieter müssen hier ein entsprechendes Gewerbe anmelden, sofern die Einkommensgrenze für eine Gewerbesteuerpflicht überschritten wird.