Gewerbe Trends

Die Vermessung des Schreibtisches

Oder: Was für ein Büro darf es denn sein?

Ein Schreibtisch macht noch kein Büro

Ein Schreibtisch macht noch kein Büro

Nicht jeder Raum, in dem ein Schreibtisch steht, ist ein Büro. Dafür gibt es sehr wohl Flächen, die dem Büromarkt zugeordnet werden, obwohl dort vielleicht gar kein Schreibtisch steht. So werden Gerichtsgebäude durchaus zum Büromarkt gezählt, die Schalterhallen in den Bahnhöfen dagegen nicht. Polizeiwachen gehören wiederum laut Definition dazu.

 

Zwei der aktuell größten Unternehmen weltweit, Apple und Microsoft, starteten einst in der heimischen Garage. Für die meisten Existenzgründungen bietet dieser Ort jedoch keinen Raum, da individuelle Bedürfnisse und Anforderungen schwanken und nicht zuletzt durch die Geschäftsmodelle selbst vorgegeben werden. Außerdem: Wer hat heute noch eine eigene Garage? Die für Sie idealen Räumlichkeiten können Sie anhand von vier Punkten selbst klassifizieren:

Vier Basis-Regeln für die Auswahl der passenden Büroräume


I. Bürotyp – alleine oder gemeinsam arbeiten?

In der Regel legen Geschäftsplan und unternehmerische Ambition die

Anforderung fest, da die Frage nach Einzelbüro, Zellenbüro, Gruppenbüro,

Kombibüro oder Großraumbüro nur hierdurch beantwortet werden kann.

Großraumbüros eignen sich hervorragend für Teambuilding,

Gruppenbüros bieten sich für die Projektarbeit an, während die meisten Chefs

nach wie vor das Einzelbüro innerhalb dieses Umfeldes schätzen.

Allgemein werden die nachfolgenden Bürotypen unterschieden:

Bürotypen und Ihre Beschreibung

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Bürotypen und Ihre Beschreibung

 

II. Bürofläche, bzw. Anzahl der Räumlichkeiten – wie groß darf es denn sein?

Parallel zum Bürotyp sollte die Frage nach der Mietfläche zur Entscheidung

beitragen, da sie maßgeblichen Einfluss auf die Höhe der Miete nimmt.

Laut Arbeitsplatzverordnung (§23 ArbStättV) stehen jedem Mitarbeiter
8-10 m² Büro-Fläche zu. Die reale Welt zeigt sich großzügiger:

Hier sind es in der Regel eher 20 m² (inkl. Nebenfläche) pro Mitarbeiter.

III. Ausstattung ist nicht gleich Ausstattung

Unter Ausstattung versteht der Fachmann nicht unbedingt Büromöbel, sondern die finanzielle Einordung der baulichen Wertigkeit einer Bürofläche zum Zeitpunkt der Anmietung.

Sie folgt den Begriffen “einfacher, durchschnittlicher oder gehobener” Standard und ist ein qualitatives Kriterium. Der Einsatz innovativer Energietechniken ist besonders in der jüngsten Zeit ein maßgeblicher Faktor, der zur Ausstattung beiträgt. Sogenannten „Green Buildings“ fällt hierbei eine besondere Rolle zu: sie sind in der Lage, sich beinahe autark mit Energie zu versorgen. Eigene BHKW-Anlagen vor Ort produzieren Strom, Wärme und Kühlung – Wärmerückgewinnungssysteme, Bewegungsmelder oder der Einsatz von Regenwasser gewährleisten Effizienz und senken den Energiebedarf des Unternehmens. Fordern Sie Einblick in den Energiepass!

IV. Lage, Lage, Lage

Noch immer ist die Lage einer Bürofläche entscheidendes Kriterium für Kosten

und Potential eines Objektes. Auch hier nimmt das Geschäftsmodell signifikanten

Einfluss auf die Wertigkeit der Objektlage.

 

So eignen sich für Unternehmer ohne nennenswerten Kundenverkehr durchaus auch Räumlichkeiten am Stadtrand. Aufgrund der, im Vergleich zum Innenstadtbereich oft deutlich besseren Parksituation, wird ein solcher Standort gerade von Pendlern häufig geschätzt. Anwaltskanzleien oder Agenturen hingegen sind vorwiegend in Citylage anzutreffen. Die Büroräume nehmen gleichzeitig eine repräsentative Funktion ein und vermitteln dadurch sowohl Seriösität als auch Erfolg.

Lagedefinitionen

Lage Definition Besonders beliebt bei:
Citylage/CBD
(Central Business District
  • klassisch innerstädtischer Bereich
  • zentrale Innenstadtlage, häufig begrenzt durch Verkehrsring
  • üblicherweise der Bereich eines Standortes, an dem die höchsten Durchschnitts- und Spitzenmieten gezahlt werde
  • Anwaltssozietäten
  • Wirtschaftsberatern
  • Verbänden
  • Citylage/CBD
    (Central Business District)
  • meist an direkt an die City angrenzende Bürolage
  • verläuft häufig entlang des Verkehrsrings
  • üblicherweise der Bereich eines Standortes, an dem die zweithöchsten Durchschnitts- und Spitzenmieten gezahlt werden
  • Kreativ-Agenturen
  • öffentliche Verwaltungen
  • Architekturbüros
Peripherie
  • unter Berücksichtigung von City und Cityrand alle anderen Lagen einer Stadt, bei denen vereinzelte Büroobjekte (keine Mischnutzungen) vorhanden sind
  • in der Regel der Bereich eines Standortes, an dem die niedrigsten Spitzen- und Durchschnittsmieten erzielt werden
  • Firmen ohne Publikumsverkehr
  • Back-Office Abteilungen
  • Verwaltungseinrichtungen
Bürozentrum
  • außerhalb der City- und des Cityrandbereichs liegende Ansammlung von Büroobjekten, die hohe Flächenvolumen und hohe Mieten (ähnlich hoch sogar höher als im Citybereich) aufweisen
  • Konzernniederlassungen

Übrigens: In Wohngebieten können keine Büros von Gewerbetreibenden untergebracht werden, sondern nur von sogenannten Freien Berufen!
 

Stellen Sie im Vorfeld eine genaue Liste mit Ihren Wünschen und

Ansprüchen zusammen und prüfen Sie diese penibel, denn nur so können Sie flexibel und erfolgreich auf Veränderungen reagieren.